Bodenfruchtbarkeitsfonds
Humusaufbau in Ackerböden.
Wo?
Was der Boden kann
Dauerhaft fruchtbarer Boden ist die existentielle Grundlage allen Lebens. Aus ihm heraus entwickelt sich pflanzliche Substanz, die Mensch und Tier ernährt. Er birgt die Fähigkeit effizienter Stoffwechselvorgänge zwischen Bodenleben und Pflanzenwurzeln: Kohlenstoff wird gebunden und Sauerstoff freigegeben.
Je fruchtbarer der Boden, desto höher ist seine CO 2 -Filterungskapazität. Somit gehören landwirtschaftliche Flächen genau wie Wälder und Moore zu den wichtigsten CO 2 -Senkern.
Zielsetzung
Förderung von Erhalt und Aufbau der Fruchtbarkeit landwirtschaftlicher Böden für die nachfolgenden Generationen. Entwicklung eines öffentlichen Bewusstseins für die Bodenfruchtbarkeit als gesamtgesellschaftliche Verantwortung.
Begründung
Aufgrund der Übernutzung und industriellen Bearbeitung von Ackerland nimmt die Bodenfruchtbarkeit stetig ab. Die EU alleine rechnet durch Erosion, Versteppung, Versalzung, Versiegelung und Übernutzung mit jährlichen Humusverlusten im Wert von 38 Milliarden Euro. Diese wirken sich unmittelbar auf die Lebensmittelverfügbarkeit auf der Erde aus.
Hintergrund
Die Gewährleistung von Bodenfruchtbarkeit obliegt dem Berufsstand der Landwirte. Sie werden jedoch von betriebs- und kapitalwirtschaftlichen Gesetzmäßigkeiten in eine Richtung gezwungen, die ihre Existenzgrundlage gefährdet: häufig können betrieblicher Aufwand und Kosten für einen fruchtbarkeitsfördernden Anbau nicht über die Gewinne gedeckt werden.
Wirksamkeit und Vorgehen
Mit finanzieller und fachlicher Unterstützung soll den Betrieben Freiraum gegeben werden, um sich wieder intensiver um die Bodenfruchtbarkeit und den damit verbundenen Aufbau von CO 2 – bindendem Humus zu kümmern. Im Rahmen eines Pilotprojekts wird für die jeweiligen Höfe durch Bodenexperten der Ist-Zustand des Bodens sowie sein Potential bestimmt, anschließend ein Maßnahmenpaket festgelegt und umgesetzt. Am Ende der Pilotphase werden die Ergebnisse der Studie veröffentlicht.