Zum Entstehungszeitpunkt der beiden Streichquintette in g-moll und G-Dur befanden sich sowohl Mozart als auch Brahms auf dem Höhepunkt ihrer musikalischen Entwicklung und kompositorischen Schaffenskraft. So zeugen beide Werke von bemerkenswerter musikalischer Reife. Es eint sie der Endzeitcharakter, der Ausdruck von Resignation und tiefer Trauer. Der Spannungsbogen lässt ein Vordringen in immer tiefere Regionen des Leids erkennen.
Eingerahmt zwischen diesen Streichquintetten stehen zwei außergewöhnliche Werke mit Klarinette auf dem Programm:
Die ideale Verschmelzung des samtigen Klanges der Bassklarinette mit dem Streicherteppich und deren dominierenden Bratsche unterstreicht die aparte Bestzung und macht das Phantasy Quintet op. 93 des englischen Komponisten York Bowen zu einem magischen Klangereignis. Der polnische Komponist Krzystof Penderecki gilt als Referenzmusiker der polnischen Avantgarde. Sein Quartett für Klarinette und Streichtrio entstand 1993. Nach dem Hören von Franz Schuberts Streichquintett in C-Dur war der Komponist tief beeindruckt. Er beschloss daraufhin etwas zu schreiben, das Schuberts musikalischen Geist wieder aufleben lassen würde.
PROGRAMM:
Wolfgang Amadeus Mozart: Streichquintett g-moll KV 516
York Bowen: Phantasy Quintet op. 93 für Bassklarinette und Streichquartett (1933)
Krzystof Penderecki: Quartett für Klarinette und Streichtrio (1993)
Johannes Brahms: Streichquintett G-Dur op. 111
Martin Möhler, Klarinette und Baßklarinette | Stefan Teschner und Christiane Seefried, Violinen | Ulrich Schneider, Viola | Christoph Spehr, Violoncello