Wo Debussy mit der fatalen Liebe von Pelléas und Mélisande eine Welt untergehen ließ, nahm Fauré die Geschichte zur Grundlage einer romantisch-schwelgerischen Bühnenmusik. Vorbild für den Impressionismus Debussys war Fauré aber durchaus: Dessen Naturskizze „La Mer“ will in Klang und Rhythmus die Bewegungen des Meeres in Musik verwandeln. Eine späte Erbin der großen französischen Musik des 19. Jahrhunderts ist die jung verstorbene Lili Boulanger, die kurze Stücke von überwältigender Innigkeit hinterließ. Auch dem Pianisten und Komponisten Eugen d’Albert war die französische Tradition nicht fremd, doch hat sein selten gespieltes Cellokonzert eher den Charakter deutscher romantischer Virtuosenmusik.
PROGRAMM:
Gabriel Fauré: Suite aus „Pelléas et Mélisande“, op. 80
Eugen d’Albert: Cellokonzert C-Dur op. 20
Lili Boulanger: D’un soir triste
Claude Debussy: La Mer. Drei symphonische Skizzen
Roland Böer, Dirigent – Justus Grimm, Violoncello – Staatsphilharmonie Nürnberg