Kategorie
Philharmonisches Konzert
Ort
Meistersingerhalle, Nürnberg
Wenn Engel erscheinen, schmettern Posaunen und Chormassen jubilieren. Doch Alban Berg schlägt in seinem Violinkonzert, das er „dem Andenken eines Engels“ gewidmet hat, ganz andere Töne an. Das Violinkonzert ist ein sehr privates Requiem zur Erinnerung an die mit 18 Jahren verstorbene Manon Gropius, die Tochter von Alma Mahler-Werfel und dem Architekten Walter Gropius. Unmittelbar unter dem Eindruck ihres Todes schrieb Berg 1935 ein Porträt des jungen Mädchens und zugleich eine Totenmusik, die einen Totentanz und eine große Klage zu dem Bach-Choral „Es ist genug“ umfasst. Wie kaum ein anderes Werk der „Zweiten Wiener Schule“ berührt das hochkomplexe Violinkonzert den Hörer mit seiner großen emotionalen Aussage. Als Solistin des Konzertes kommt mit Isabelle van Keulen eine der besten Geigerinnen ihrer Generation nach Nürnberg, die vor allem als Kammermusikerin auf sich aufmerksam gemacht hat.